Endlich Sommerferien! Diese Zeit sollte für Eltern und Kinder eine richtige Auszeit sein, eine Zeit der Erholung. Und dennoch erlebe ich, dass diese so schöne Zeit unterschwellig von der Frage dominiert wird: Wie geht es in der nächsten Klasse weiter? Wird mein Kind die Anforderungen leisten können? Reicht der momentane Leistungsstand aus um die Lerninhalte der nächsten Klassenstufe zu verstehen?
Die Lerninhalte der Schule bestehen zum größten Teil aus fachlichen Informationen, sog. “Lernstoff” in den unterschiedlichen Fächern. Sich diese vielen unterschiedlichen Inhalte anzueignen kostet die meisten Kinder viel Kraft, Geduld und Durchhaltevermögen. Doch sind Ferien, als schulfreie Zeit, nicht automatisch “lernfreie”Zeit. Denn das geht gar nicht. Jeder Mensch lernt immer, jederzeit. Nur nicht das vielleicht, was speziell für die Schule als wichtig gesehen wird.
Aus meiner jahrelangen Erfahrung mit Kindern mit Lernrückständen in Deutsch und Mathe (Primarstufe) weiß ich, dass Üben nicht gleich Üben ist. Gerade gestern habe ich mit Marie arbeiten dürfen, ein Kind Ende der ersten Klasse, immer fleißig, immer viel gerechnet. Seitenweise. Sogar am Wochenende. Aber leider: DAS FALSCHE!!!
Sie kam kein Stückchen weiter mit ihren vielen Übungen. Ja, jetzt kann sie ein paar Aufgaben auswendig, aber sie hat nicht verstanden was sie da überhaupt macht.
Deshalb: Es kommt auf das richtige Üben an! Sinnvollerweise wird die Automatisierung von Rechengleichungen erst dann geübt, wenn das Kind weiß, welche mathematische Handlung dahinter steckt. Und wenn es über ein sicheres Mengenverständnis verfügt.
Meine Tipps zum Üben in den Ferien:
- Erstmal nicht nur an reinen Zahlen üben, das verfestigt bei zählenden Kindern die uneffektive Zählstrategie!
- Das Würfelhaus als Anschauungsmittel verwenden, damit das Kind keine Energie in den Zählvorgang stecken muss sondern sich auf die Aufgabe konzentrieren kann
- Jeden Tag etwa 10 Minuten üben ist besser als 2 mal in der Woche eine Stunde (Kontinuität!)
- Vor dem Schlafen nochmal 2-3 Aufgaben am inneren Würfelbild rechnen lassen; das Gehirn verarbeitet die Lerneindrücke während wir schlafen am Besten!
- Kennt das Kind die Handlung (z.B. Hinzufügen bei Plus), dann ist der nächste Schritt nur noch mit Mengenbildern zu arbeiten (Würfelbilder aus dem Würfelhaus-Konzept)
- Erst nach und nach die Bilder mit Zahlen ersetzen; wird das Kind unsicher – wieder das Bild als Hilfe anbieten!
- Verpacken Sie die Übungen spielerisch! Dann haben die Kinder viel mehr Spaß daran und das Gehirn lernt schneller!
Eine Spielmöglichkeit:
Stellen Sie dem Kind z.B. 10 Rechenaufgaben, die es gerade üben sollte. Damit das Kind seine Erfolge sehen kann, legen Sie dafür 10 z.B. Steinchen oder Plättchen vor sich. Für jede richtig gelöste Aufgabe wird ein Steinchen entfernt, für jede falsche Aufgabe wird Eins dazugelegt. Wenn alle Steine weg sind, werden keine Aufgaben mehr gestellt. Es versteht sich von selbst, dass das Kind keine Aufgaben lösen muss, die es nicht kann.Wenn Sie es geschickt anstellen, wird Ihr Kind dieses Spiel lieben (weil es ja nur noch 5 Aufgaben richtig lösen muss!).
Möglicherweise hat Ihr Kind gar keinen Spaß am Üben und am Rechnen? Mit dem Würfelhaus Eltern-Rechenerfolgskurs können Sie das ändern!
Haben Sie tolle Ferien!
Ihre
Christine Strauß-Ehret
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